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Jacobsen: Operation gut verlaufen

Friday, 3 July 2015 08:01 GMT

Der US-Amerikaner Patrick Jacobsen hat sich am Arm operieren lassen, um seine Schmerzen beim Kuppeln in den Schlussphasen der Rennen in den Griff zu bekommen.

„Die Operation war eine, wie sie Dani Pedrosa und ein paar andere Jungs vor kurzem gehabt haben“, schilderte der US-Amerikaner. „Es kann jetzt mehr Blut durch meinen Arm fließen. Ich habe das an beiden Armen machen lassen, aber vorrangig an der Kupplungshand, denn die hat richtig Probleme gemacht. Dann habe ich einfach die andere gleich mit machen lassen, einfach für den Fall der Fälle.“

Jacobsen sagte, dass er die Probleme vor allem gegen Ende der Rennen spüre, wenn der Reifen nachlasse. „Ich kann wirklich mehr aus mir und dem Motorrad rausholen, konnte aber nicht mehr pushen, denn ich habe mit der Schulter gekuppelt. Ich konnte die Kupplung nicht richtig ziehen, daher habe ich mich immer wieder verschalten, das lief außer Kontrolle und das wollte ich nicht mehr.“

In der Weltmeisterschaft liegt er auf dem dritten Gesamtrang, hat auf Leader Kenan Sofuoglu (Puccetti Kawasaki Racing) und den zweitplatzierten Jules Cluzel (MV Agusta Reparto Corse) nur je 40 und 20 Punkte Rückstand. 100 sind in der diesjährigen Supersport WM noch zu holen, theoretische Chancen auf den Titel sind noch da.

„Sicher, da denke ich jeden Tag drüber nach. Ich kann nicht schlafen, ohne darüber nachzudenken. Ich hoffe, dass so etwas passiert. Ich will einen fairen Kampf, aber ich will sie beide schlagen, offen und ehrlich. Es gibt noch die Möglichkeit zu gewinnen. Cluzel hatte Anfang des Jahres technische Probleme, daher weiß man nicht, wie sich das auf den Rest der Saison auswirkt. Ich muss hoffen, dass den anderen etwas passiert, aber auf jeden Fall werde ich in Malaysia drauf los hämmern. Nur so geht es.“

Jacobsen war mit dem Kawasaki Intermoto Racing Team in die Saison gestartet, wechselte aber nach zwei Podesten, zwei vierten, einem fünften und einem zehnten Platz die Mannschaften. Seit Portimão ist er für das CORE“ Motorsport Thailand Team unterwegs.  

„Mit dem anderen Team war das erste Rennen auf Phillip Island einfach unmöglich. Sie hatten nichts vorbereitet oder fertig, darum war es so ein schlechtes Ergebnis. Das war ein Witz. Seit ich dann zum CORE Team und auf Honda bin, war es in Portugal ziemlich schwierig, aber sobald ich das Motorrad kennengelernt hatte – es ist ein volles Werksmotorrad – lief es richtig, richtig gut.“

„Ich weiß nicht, ob meine Kawasaki die gleiche wie die von Sofuoglu war. Ich kann nur sagen, dass ich das bestmögliche aus dem Kawasaki Intermoto Motorrad herausgeholt habe. Aber die Honda schien sofort zu meinem Fahrstil zu passen. Es ist ein kleines Motorrad, sehr unruhig. Ich liebe alles an ihr.“

Ob er den Superbike-Cracks beim Geico US Laguna Seca Lauf einen Besuch abstatten wird? Eher unwahrscheinlich.

„Ich wohne in New York und da ist das für mich wie nach England oder Spanien zu fliegen, das dauert sechs Stunden! Ich bleibe daher wahrscheinlich zu Hause, wenn es keine Grund gibt hin zu gehen. Ich schaue es mir im Fernsehen an, genau, wie ich die MotoGP schaue. Es ist schon schön, mal eine Pause vom Fahrerlager zu haben, denn dort sind wir immer gefangen. Wenn du eine lange Pause hast, bist du motivierter, zurückzukommen, bist stark und willst einfach nur fahren.“

Für nächstes Jahr ist derzeit noch nichts definitiv, aber Optionen gibt es derweil, wie der US-Amerikaner sagt.

„Ich weiß, dass CORE mich auch nächstes Jahr will. Ich habe schon mit ihnen gesprochen. Es wäre toll, wenn wir für die Supersport WM 2016 ein Siegermotorrad haben und die WM gewinnen. Es wäre richtig cool mal wieder einen amerikanischen Weltmeister zu haben.“

„Auf einem konkurrenzfähigen Motorrad würde ich gerne Superbike WM fahren. Ich denke, dass das eine tolle Chance wäre und hoffentlich wäre es auch nur der Grundstein. Man weiß ja nie: Wenn Cluzel und Sofuoglu in den nächsten paar Rennen viele Probleme bekommen und ich noch Weltmeister werde, dann vielleicht schon nächstes Jahr.“

Zu seiner Operation und wie es jetzt weiter geht sagte er noch:

„Ich bin ziemlich eingewickelt, wie ein Kokon! Ich werde vermutlich in zwei Wochen wieder MotoCross fahren und trainieren. Für Malaysia glaube ich nicht daran, dass das Armpump-Syndrom schon weg sein wird, ich glaube, dass ich dort noch Schmerzen haben werde, aber auf lange Distanzen sollte es viel besser sein.“